Dr. Daniela Sommer, die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, zeigt sich nach dem Ausschuss für Soziales und Integration sehr enttäuscht. Nachdem der Arbeitskreis Soziales der CDU das Pflegehotel Willingen besucht hatte und verkündete, die Kurzzeitpflege zu stärken, hoffte Sommer, dass die erneute Initiative zur Stärkung dieser auf Zustimmung treffe: „Endlich hat auch die CDU im Hessischen Landtag festgestellt, dass die Anzahl der Kurzzeitpflegeplätze nicht dem Bedarf entsprechen und dass es essentiell ist, die konzeptionelle Ausrichtung der Kurzzeitpflege weiterzuentwickeln und eine Bedarfsplanung vorzunehmen. Trotzdem verweigert Schwarzgrün dafür Sorge zu tragen, dass mehr Kurzzeitpflegebetten von Pflegeakteuren zur Verfügung gestellt werden.“

Die Kurzeitpflege sei wichtig, damit Menschen wieder auf die Beine kommen und Angehörige für eine Weile entlastet werden. Von der Erkenntnis „es brauche mehr spezielle Einrichtungen und Plätze für Kurzzeitpflege“ – so auch solitäre Kurzzeitpflege, bleibe nichts übrig. (WLZ, 26.08.2021) Schwarzgrün halte an ihrer Blockadehaltung fest und lehne den Antrag der SPD-Landtagsfraktion „Bedarf solitärer Kurzzeitpflegeplätze nicht nur erkennen, sondern umsetzen“ ab.

Dr. Daniela Sommer: „Es sind erneut leere Versprechungen der CDU, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen zu unterstützen und zu entlasten. Das ist nicht nur schade, sondern angesichts des Bedarfs tragisch. Wenn man heute einen Kurzzeitpflegeplatz sucht, dauert es Monate, um überhaupt eine Möglichkeit zu finden. Manchmal kommt jede Hilfe zu spät und Situationen verschlimmern und verschärfen sich. Menschen, die auf solche Unterstützungen angewiesen sind, sind ohnmächtig und fühlen sich alleine gelassen.“ Dabei habe Claudia Ravensburg als sozialpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion im Zuge des Besuchs des Pflegehotels Willingen mit ihren CDU-Landtagskollegen versprochen, sie wollten daran arbeiten, dass Hessen mehr solcher Einrichtungen bekäme.

Rehabilitative Kurzzeitpflege könne in vielen Fällen den Pflegebedarf vermindern, vermeiden oder um mindestens einen Pflegegrad senken. Die Volkswirtschaft spare, wenn mehr Kurzzeitpflegeplätze entstünden und pflegebedürftige Personen nicht gleich ihr Zuhause aufgeben und stationär behandelt werden müssten – auch dieser Erkenntnis werde die Hessische Landesregierung in keiner Weiser gerecht, kritisiert Dr. Sommer und registriert kopfschüttelt die Unaufrichtigkeit der Kollegen und Vortäuschung von Absichten gegenüber Betroffenen: „Wir brauchen keine wohlfeilen Worte und leeren Versprechungen. Wir brauchen Taten. Aber Schwarzgrün verschläft wieder die Zeit und lehnt erneut unseren Antrag ab, die Kurzzeitpflege zu stärken.“