Dr. Daniela Sommer, Parlamentarische Geschäftsführerin und wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, sagte heute in der Plenardebatte: „Kulturelle Teilhabe trägt für alle Hessinnen und Hessen zum sozialen Zusammenhalt bei und ist wichtiger Motor für Integration – nicht nur für Gutverdienende oder für Menschen, die in urbanen Räumen leben. Kultur muss für alle erschwinglich sein und flächendeckend angeboten werden. Jede und jeder von uns muss die Möglichkeit haben, sich überall in Hessen kulturell zu bilden, musische Talente zu entdecken, Kunst und Kultur zu erleben. Das ist unser Selbstverständnis. Aber das ist noch keine Selbstverständlichkeit in Hessen.“
Damit Akteure im Kulturbereich besser planen und nachhaltig agieren können, sei mehr flächendeckende statt projektbezogene Förderung und eine mehrjährige Konzeptionsförderung erforderlich. Das Land müsse die Liquiditätsengpässe vieler Kulturprojekte besser abfedern. Jahr für Jahr gerieten vom Land geförderte Projekte in finanzielle Schwierigkeiten, weil das Wissenschaftsministerium Bescheide erst spät weiterreiche und Projektakteure nicht mal Erfahrung darüber hätten, ob eine Förderung erfolge. Das sei insgesamt für projektgeförderte Angebote wie beispielsweise FLUX, aber auch gerade im ländlichen Raum für viele kleine Vereine ein Problem, die weniger gut finanziell ausgestattet seien und keine Sponsoren zur Überbrückung der Engpässe hätten.
„Das Ministerium agiert intransparent und wenig verlässlich und ist somit alles andere als eine strukturelle Verankerung von Kunst und Kultur in Hessen. Wenn wir die kulturelle Vielfalt hessenweit erhalten und sichern wollen, dann müssen wir auch die erforderlichen Ressourcen dafür zur Verfügung stellen. Um Teilhabe im ländlichen Raum zu unterstützen, wären Kulturgutscheine, kulturelle Schulbudgets und Fahrtkostenunterstützung für Schulen zu Spielstätten zielführende Maßnahmen. Die Landesregierung lobt sich immer und immer wieder für die ‚Dorflinde‘. Setzen Sie doch ebenso auch eine ‚Kulturlinde‘ um. Die ‚Kulturlinde‘ aktiviert Räume und Plätze und wirkt darauf hin, dass der Zugang zu Theater und Kunst ermöglicht wird. Alle Hessinnen und Hessen sollten das gleiche Recht haben, an einem vielfältigen Kulturleben teilzunehmen. Da dies bisher nicht umgesetzt wird, soll dieser Ungerechtigkeit damit entgegengewirkt werden“, so Sommer.