Die Wahl der Landeselternvertretung für die hessischen Kitas droht nicht nur zu einer organisatorischen und finanziellen Farce zu werden, obendrein scheint die Landesregierung aus CDU und Grünen nur einen Schuldigen zu kennen: die Elternbeiräte selbst. Von etwa 250.000 Wahlberechtigten hatten sich 5.639 Eltern für die Ausübung ihres Wahlrechts registriert, 152 Eltern bewerben sich um ein Amt in der Landeselternvertretung.
Dazu sagte die stellvertretende Vorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl:
„Die Einrichtung der Landeselternvertretung war für die Landesregierung aus CDU und Grünen immer nur ein lästiges Übel. Selbst die Idee einer Kita-Vertretung auf Landesebene hatte wenig Unterstützung. Da wundert es nicht, wenn die Landesregierung nun mittels Brief an die Landesarbeitsgemeinschaft der KitaEltern die Schuld an dem Desaster den Elternbeiräten gibt.“
„Das ist an Unverschämtheit kaum noch zu überbieten“, so Lisa Gnadl. Das Gesetz zur Einrichtung der Landeselternvertretung sei hastig, schlampig und ohne Interesse an der Sache erarbeitet worden. Hinweise und Anregungen für Verbesserungen habe es genug gegeben. „Aber die Landesregierung besticht wieder einmal durch ihre Ignoranz. Die geringe Beteiligung und das organisierte Chaos sind vorhersehbar und dass nun auch noch die Schuld bei denen gesucht wird, die um unsere Kinder und um Beteiligung kämpfen, ist ein durchschaubares Manöver. Die Landesregierung lenkt vom eigenen Fehlverhalten ab und sucht Fehler nur bei anderen. Unzulänglichkeit bekommt bei dieser Landesregierung eine ganz neue Bedeutung“, so Gnadl.
„Wichtig ist aber jetzt, dass die Wahl Ende Juni stattfindet und sich eine Elternvertretung etabliert. Das ist die Grundlage dafür, dass die Kita-Eltern eine starke Stimme in Hessen bekommen.“ Eltern bräuchten eine starke Stimme, um auf Fehlentwicklungen in der schwarzgrünen Kita-Politik aufmerksam machen zu können. Das habe die Corona-Pandemie gezeigt, in der die Interessen von Kindern und Familien unter den Tisch gefallen seien. „Die SPD-Fraktion macht sich dafür stark, dass eine neu gewählte Landesregierung zusammen mit der gewählten Elternvertretung ein stabiles Wahlverfahren auf den Weg bringt, um alle Eltern in Hessen mitzunehmen und zu beteiligen“, so Gnadl.