Covid-19 hat das Leben von Kindern und Jugendlichen nicht nur beeinflusst, sondern auch massiv eingeschränkt. Kitas und Schulen waren zeitweise geschlossen, der persönliche Kontakt zu Freundinnen und Freunden eingeschränkt und eine Freizeitgestaltung außerhalb der eigenen vier Wände nicht vorhanden.

Eine Initiative der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag soll besondere Maßnahmen gegen die Auswirkungen dieser Einschränkungen im Alltag auf den Weg bringen. Kinder und Jugendliche sollen gehört, gesehen, besser unterstützt und begleitet werden. Dr. Daniela Sommer, die gesundheitspolitische Sprecherin, zu diesem Vorhaben: „Die Schließungen und Einschränkungen haben tiefe Spuren hinterlassen. Die Folgen für Kinder und Jugendliche werden erst langsam in ihrem ganzen Ausmaß deutlich, denn jedes Lebensjahr ist mit Entwicklungsschritten verbunden, die bedeutsam für den Weg zum Erwachsenwerden sind. Die Berücksichtigung der Interessen und Bedürfnisse aber fehlt in der öffentlichen Wahrnehmung. Kinder und Jugendliche leben im ‚Hier und Jetzt‘. Ihre Bedürfnisse dürfen wir nicht auf die Zukunft verschieben. Dazu müssen aber angemessene Rahmenbedingungen geschaffen werden. Daher braucht es entsprechende niedrigschwellige Präventions- und Unterstützungsangebote, sowie mehr Möglichkeiten zur professionellen Hilfe bei Physiotherapeuten.“

Die Ermächtigungen, so auch die Rückmeldungen der Psychotherapeutenkammer und der Praxen, reichten bei weitem nicht aus, um Bedarfe zu decken. Hier müsse die Landesregierung endlich genauer hinschauen und Kinder und Jugendliche mit ihren Bedürfnissen nicht vernachlässigen. Die Landesregierung nehme für sich allerdings in Anspruch, dass bereits alles, was Kindern und Jugendlichen in und nach der Pandemie helfe, initiiert wurde.

Sommer teilt diese Einschätzung zu ihrem Bedauern jedoch nicht. Die Landesregierung spreche sich damit gegen eine breite Unterstützung von Kindern und Jugendlichen aus: „Experten mahnen, dass die Dramatik für die Kinder und Jugendlichen erkannt werden muss. Die Landesregierung darf dies nicht ignorieren. Die Zunahme von psychischen Problemen von Kindern und Jugendlichen und der damit verbundenen Nachfrage nach Therapieangeboten zeigt den immensen Handlungsbedarf. Wir brauchen Präventions- und Unterstützungsangebote, die in die Lebensrealität der Kinder und Jugendlichen passen. Die Psychotherapeutenkammer, viele Therapeuten und Ärzte sehen das ebenso. Kinder und Jugendliche müssen bei den Verordnungen besonders berücksichtigt werden. Ihre Lebenschancen dürfen sich in und nach der Pandemie nicht verschlechtern. Die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen sind akut und wir dürfen nicht auf die Zukunft vertrauen, sondern müssen jetzt handeln und Abhilfe schaffen.“