Im Herbst letzten Jahres wurde bekannt, dass der börsennotierte Vonovia-Konzern ein Immobilien-Portfolio im Wert von 13 Milliarden Euro veräußern will. Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag forderte daraufhin die Landesregierung auf, Verhandlungen mit dem Konzern aufzunehmen, um möglicherweise einen Teil der in Hessen zum Verkauf stehenden Wohnungen durch die landeseigene Nassauische Heimstätte zu erwerben.
Elke Barth, wohnungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag: „Ziel ist der Schutz von Mieterinnen und Mietern. Wir wollen verhindern, dass die Wohnungen durch rein profitorientierte Unternehmen aufgekauft werden.“
Im November des letzten Jahres habe der zuständige Minister Tarek Al-Wazir im Wirtschaftsausschuss noch gesagt, dass man mit Vonovia in Kontakt sei. Seitdem habe man die Beratung des Antrags immer wieder von der Tagesordnung genommen, da es laut Ministerium noch nichts zu berichten gebe.
„In meiner Heimatstadt Bad Homburg werden inzwischen Vonovia-Wohnungen über das Immobilienportal ‚Immobilienscout24‘ angeboten. Das geschieht so mit Sicherheit auch in anderen Gemeinden. Wenn der Minister der Meinung ist, dass man sich nicht einschalten muss und die Verkäufe laufen lässt, dann gehört das in den Ausschuss. Den Antrag immer wieder zu schieben ist unredlich. Und am Ende – wenn dann alle Wohnungen verkauft sind – behauptet der Minister noch, dass man nichts hätte machen können. Im nächsten Wirtschaftsausschuss wird die SPD-Fraktion daher darauf bestehen, dass der Antrag auf die Tagesordnung gesetzt wird“, so Barth.