Auf Initiative der SPD-Fraktion hat sich der Hessische Landtag heute im Rahmen einer Aktuellen Stunde mit der Aufwertung von Türkisch und Griechisch als Fremdsprachen an hessischen Schulen beschäftigt. Der integrationspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Turgut Yüksel, forderte die Landesregierung in der Debatte auf, Mehrsprachigkeit endlich umfassend zu fördern.

Turgut Yüksel sagte am Donnerstag in Wiesbaden: „Die SPD-Fraktion setzt sich weiter dafür ein, dass in Hessen häufig gesprochene Herkunftssprachen wie Türkisch oder Griechisch als zweite oder dritte Fremdsprache an Schulen angeboten und aufgewertet werden. Dazu benötigt die Landesregierung ein Konzept zur Modernisierung des Fremdsprachenangebotes, das sich an den Bedarfen der Eltern und Kinder vor Ort orientiert. Leider handelt die schwarzgrüne Landesregierung an der Lebensrealität der Hess*innen vorbei. Für uns als SPD-Fraktion ist es eine Frage der Chancengleichheit und des Abbaus von Diskriminierung, in der Bevölkerung häufig gesprochene Herkunftssprachen aufzuwerten. Die schwarzgrüne Landesregierung entscheidet sich bisher aber bedauerlicherweise für eine relative Abwertung. Sie redet nur von Diversität und handelt nicht danach.“

Zahlreiche Verbände, insbesondere aus den türkischen und griechischen Communitys, hatten diese willkürliche Abwertung von Türkisch und Griechisch in den vergangenen Tagen mit Protestschreiben an die Landtagsabgeordneten kritisiert. Die Nicht-Wertschätzung des Türkischen und Griechischen sei ein verheerendes politisches Signal, weil es in den Communitys ein Gefühl der Zurückweisung fördere.

„Es ist die Aufgabe der hessischen Landesregierung das Vertrauen der migrantischen Communitys zurückzugewinnen.  Das Versagen des Staates beim Anschlag von Hanau und der Aufklärung der Morde des NSU hat die Grundlage des Zusammenlebens in Hessen erschüttert. Dort wurden insbesondere Menschen mit türkischem Migrationshintergrund angegriffen. Unser Antrag zur Aufwertung der häufig in Hessen gesprochenen Herkunftssprachen sollte der Landesregierung die Hand reichen, um nicht nur im praktischen Alltag einer Schule, sondern auch auf der symbolischen Ebene migrantischen Gemeinschaften zu helfen. Leider hat die schwarzgrüne Landesregierung dieses Angebot nicht verstanden,“ so der Frankfurter Landtagsabgeordnete abschließend.