Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph, fordert von der noch amtierenden Landesregierung ein kraftvolles Bekenntnis zur staatlichen Förderung der Infrastruktur in Nordhessen. Rudolph sagte am Dienstag:

„Nachdem Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir von den Grünen in einem Interview mit der HNA dafür plädiert hat, den Kassel-Airport zu einem so genannten ‚Verkehrslandeplatz‘ herabzustufen, ist es an der Zeit, dass der Ministerpräsident und seine Kabinettskollege Farbe bekennen – wollen sie die strukturellen Ungleichgewichte zwischen Nord- und Südhessen zementieren, oder wollen sie gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Hessen?

Anders als der Verkehrsminister, der es besser wissen müsste, behauptet, wird mit dem Flughafen in Calden kein Geld verbrannt. Um den Kassel-Airport herum hat sich eine vitale Unternehmenslandschaft entwickelt, in der eine beachtliche Anzahl von Firmen aus den verschiedensten Branchen mehr als tausend gut bezahlte Arbeitsplätze für hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen konnten, weil sie von der Nähe des Flughafens profitieren. Diese Betriebe und ihre Beschäftigten zahlen Steuern, leisten Sozialabgaben und erbringen Jahr für Jahr eine Wertschöpfung, die weit höher ist als die Unterstützung des Landes für den Flughafen.

Der Kassel-Airport ist ein erfolgreiches Infrastrukturprojekt für Nordhessen, das weit über Calden hinauswirkt. Dieses Projekt in Frage zu stellen, um fünf Millionen Euro an Landeszuschüssen einzusparen, zeugt von wenig volkswirtschaftlichem Sachverstand und von mangelnder Kenntnis der Wirtschaftsstruktur in Nordhessen – ausgerechnet beim zuständigen Fachminister.“