In der gestrigen Sitzung des Sozial- und Integrationspolitischen Ausschusses hat die gesundheitspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer, erneut Verbesserungen im Impfgeschehen gefordert. „Statt Hessen vorn, ist Hessen mal wieder Schlusslicht. Die Impfstrategien der anderen Bundesländer scheinen ein schnelleres Impfen zu ermöglichen. Alle anderen Bundesländer haben ihre Impfzentren bereits im Dezember oder Anfang Januar frühestmöglich geöffnet,“ sagte Sommer enttäuscht und wies darauf hin, dass Nordrhein-Westfalen seine Impfzentren zwar erst Anfang Februar öffne, jedoch im Gegensatz zu Hessen nicht nur die Altenheime, sondern bereits Krankenhäuser und Pflegepersonal geimpft habe.

Auffällig sei, dass die anderen Bundesländer von Beginn an eine dezentrale Öffnung ihrer Impfzentren verfolgt haben, während in Hessen nur sechs Zentren in Ballungsgebieten und Großstädten geöffnet seien. „Warum es alle anderen Bundesländer schaffen, den dort ebenso knappen Impfstoff dezentral an alle Impfzentren im gesamten Bundesland zu verteilen und Hessen nicht, ist unerklärlich“, so Sommer. Offensichtlich scheine es doch an der Planung und nicht am Mangel zu liegen. Sie fordere daher die Landesregierung erneut auf, dezentrale Impfungen zu ermöglichen und hierfür auch Stadthallen oder Bürgerhäuser zur Impfung mit mobilen Impfteams zu nutzen. Im Sonderausschuss am Montag ließ Staatssekretärin Janz wissen, dass die Vorkehrungen für regionale Impfungen getroffen seien. Allerdings konnte sie keine Details nennen, auch Minister Klose gab in der gestrigen Sitzung keine näheren Auskünfte. „Wir vermissen den Plan und dezidierte Vorkehrungen! Das geht auf Kosten der Impfwilligen und des Impfgeschehens und zeugt nicht von verantwortlichem Handeln“, kritisierte Sommer.

Ein anderes nach wie vor nicht geklärtes Thema bleibe auch die Erstattung der Fahrkosten zu den Impfterminen. Wer genau und auf welchem Weg mit einer Erstattung der Kosten durch das Land rechnen kann, bleibt unklar. Stattdessen sei vielmehr zu befürchten, dass der Minister hinter die bisherigen Zusagen des Landes zurückzufalle. Zuletzt sei zu lesen gewesen, dass das Land nur in Notfällen bzw. Einzelfällen für die Fahrtkosten zu den Impfzentren aufkommen wolle. „Von einer Beschränkung auf Notfälle war in dem Anschreiben der Minister Beuth und Klose an die Impflinge jedoch nicht die Rede. Sollte das Land von seinen früheren Versprechungen abrücken, wäre das inakzeptabel, unsozial und unwürdig“, so Sommer.