Zum bevorstehenden Muttertag am kommenden Sonntag, dem 12. Mai, sagte die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Nadine Gersberg:
„Für mich und die SPD-Landtagsfraktion ist der Muttertag nicht nur ein Anlass, um alles Gute zu wünschen, sondern vor allem eine erneute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass wir von einer fairen Aufteilung der Kinderbetreuung und der Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern immer noch weit entfernt sind.
‚Lass das mal den Papa machen‘, das sollte in Bezug auf die Familienarbeit eben nicht nur am Muttertag gelten, sondern auch an den anderen 364 Tagen des Jahres: Die Väter können das nämlich auch sehr gut. Dass nur Frauen die ‚naturgegebene Kompetenz‘ haben sollen, Kinder zu erziehen, ist ein Ammenmärchen, das in diesen Tagen gerade am rechten politischen Rand wieder und wieder erzählt wird. Dabei wissen wir seit Langem, dass Elternschaft gelernt wird und auf den Erfahrungen basiert, die man mit seinen Kindern im Laufe der Zeit sammelt. Das gilt für Väter exakt so wie für Mütter.
Eine faire Aufteilung von Familienarbeit ist einerseits wichtig, um die damit verbundenen Anstrengungen für Körper und Geist gerecht zu verteilen. Andererseits führt das bestehende Ungleichgewicht dazu, dass es immer wieder die Frauen sind, die – oftmals unfreiwillig – im Beruf zugunsten von Kindern und Haushalt zurückstecken, die in viel größerem Umfang als Männer in Teilzeit arbeiten und im Alter entschieden weniger Rente bekommen. Ich begrüße daher die Pläne der Landesregierung, eine Kampagne auf den Weg zu bringen, die für eine gerechter Aufteilung der Familienarbeit werben und Wege dahin aufzeigen soll.
Ohne sich in die innerfamiliäre Aufgabenverteilung einzumischen, muss der Staat aus meiner Sicht aber dafür sorgen, dass alle Mütter und Väter die Möglichkeit haben, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Dazu gehören ausreichende Angebote für die Kinderbetreuung und die frühkindliche Bildung.
Die Hessen-Koalition und das von der SPD geführte Sozialministerium haben deshalb bereits in ihren ersten 100 Tagen die Zahl der entlohnten Ausbildungsstellen für die praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher nahezu verdoppelt, um die Betreuungssituation durch mehr Fachkräfte deutlich zu verbessern.“