Zum Internationalen Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ erinnert Terre des femmes seit 18 Jahren mit einer Fahnenaktion daran, dass immer noch eine Vielzahl von Mädchen und Frauen Opfer von Gewalttaten werden. Die diesjährige Kampagne am 25. November steht unter dem Motto „Jetzt Mädchen stärken- #esistnichtallesrosarot“ und soll auf die notwendige Verbesserung von Präventionsangeboten aufmerksam machen, um Mädchen effektiv vor Gewalt schützen zu können. Zur Unterstützung wird am 25.11. eine Petition zu bundesweit einheitlichen verpflichtenden Vorsorgeuntersuchungen gestartet. Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl unterstützt die Aktion und sagte dazu am Freitag: „Terre des femmes weist eindrücklich darauf hin, dass in den letzten 25 Jahren zwar U-Untersuchungen als wirkungsvolles Mittel des Kinderschutzes und der Vorsorge etabliert wurden, aber gerade Kinder und Mädchen, die von Gewalt wie zum Beispiel Genitalverstümmelung bedroht sind, fallen häufig durch das Schutzsystem. Auch deshalb kann ich nur dazu appellieren die Petition zu unterschreiben, auch um zu ermöglichen, dass Gewalt innerhalb der Familie schneller erkannt und verhindert werden kann.“
Darüber hinaus bedürfe es jedoch weiteren Engagements im Bereich der Bekämpfung von Gewalt an Frauen. Gnadl begrüßte in diesem Zusammenhang, dass Bundesfrauenministerin Giffey angekündigt habe, die Anzahl der Frauenhäuser mit Hilfe von Bundesmitteln auszubauen. Ein Förderprogramm zum Ausbau der Strukturen in dem Bereich werde 2019 starten.
Gnadl erinnerte zudem daran, dass auf eine Initiative des Arbeitskreises Frauen der SPD-Landtagsfraktion zu Beginn des Jahres erstmals Zahlen zu Genitalverstümmelungen in Hessen veröffentlicht wurden.
„Aus der Antwort auf unsere Kleine Anfrage ergab sich, dass im Jahr 2016 572 Fälle von Genitalverstümmelung erfasst wurden. Die Dunkelziffer ist ungewiss. Für uns als SPD ist von Bedeutung, dass auch die sich nun neu bildende Landesregierung ihre Verantwortung wahrnimmt und sich für Verbesserungen der in Hessen lebenden betroffenen Frauen und Mädchen einsetzt“, so Gnadl.
Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag habe zudem in den letzten Haushaltsberatungen Haushaltsmittel für die Arbeit mit Mädchentreffs als niederschwelliges Angebot gefordert, auch um einen Zugang zu von Gewalt betroffenen Mädchen zu bekommen. „Der Antrag wurde leider von Schwarz-Grün abgelehnt. Es reicht nicht aus, dass sich CDU und Grüne mit dem Status quo zufrieden geben und höchstens an jährlichen Aktionstagen die Stimme erheben. Dafür ist das Thema zu wichtig“, so Gnadl abschließend.