Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, zu dem Umgang von Schwarzgrün mit Long Covid: „CDU und Bündnis 90/Die Grünen nehmen Long Covid und die Versorgung der Erkrankten auf die leichte Schulter.“ Schwarzgrün behaupte, dass Langzeitfolgen von Covid-19 bereits gut erforscht würden und genügend Angebote zur Behandlung und Begleitung vorhanden seien. Das dies nicht so sei, bezeuge die Unfallkasse sowie die Gesundheits- und Reha-Einrichtungen selbst: „Wir fordern daher weiterhin, dass mehr interdisziplinäre Angebote zur Diagnostik, Behandlung sowie Reha-Angebote durch multiprofessionelle Teams für Long Covid-Erkrankte geschaffen werden.“
Sommer ärgert sich über die Haltung von Schwarzgrün und vor allem über den grünen Sozialminister Klose: „Wir brauchen jetzt alle Anstrengung, um Betroffenen zu helfen, damit sie gesunden und damit auch zurück in die Arbeit und das soziale Leben integriert werden können. Da reicht es nicht, auf den Aktionsplan des Bundes zu verweisen. Andere Länder sind längst weiter und leisten ihren eigenen Anteil an der Versorgung von Betroffenen. Hessen will hier nicht selbst aktiv werden und überlässt die Menschen ihrem Schicksal.“
Long Covid stelle eine erhebliche Bedrohung für die langfristige Gesundheit der Menschen, für das Gesundheitswesen und für sozioökonomische und politische Systeme dar. Es bestehe daher ein extrem hoher medizinischer Bedarf – nicht nur auf Bundes-, sondern auch auf Landesebene – und ein Aktionsplan sei dringend erforderlich.
Darüber hinaus erhoffe sich Sommer gemeinsam mit den Interessenvertretungen und den Erkrankten an der sogenannten Myalgischen Encephalomyelitis (ME/CFS), einer Belastungsintoleranz, die zu den Symptomen von Long Covid gehöre, dass diese Erkrankung nicht länger als psychische Erkrankung abgetan, sondern anerkannt würde und Betroffene endlich die Hilfe bekämen, die sie benötigten, um am Leben und am Alltag wieder partizipieren zu können.