Anlässlich der heutigen Vorstellung des Maßnahmenpakets von Kultusminister Alexander Lorz (CDU) zur Förderung der Bildungssprache Deutsch erklärt der bildungspolitische Sprecher der SPD im Hessischen Landtag Christoph Degen:

„Leider findet sich im Maßnahmenpaket nichts Neues. Schwarzgrün hat 2015 die Zuweisungen zu den sogenannten Intensivklassen drastisch gekürzt und nie rückgängig gemacht. Diese Stunden kamen Schülern zugute, die zusätzlicher Deutsch-Förderung bedurften. Vor diesem Hintergrund ist es geradezu grotesk, wenn sich der Minister jetzt als Retter der deutschen Sprache darzustellen versucht.

Die Vermittlung der Technik des korrekten Schreibens gehört zu den elementaren Aufgaben unserer Schulen. Dass Hessen auch mit einer zusätzlichen Stunde Deutsch nach wie vor zu den Bundesländern mit der geringsten Stundenzahl im Grundschulbereich gehört, lässt er gerne unerwähnt. Zudem hat Kultusminister Lorz wiederholt erklärt, dass er gar keine Schule kennt, an der ‚Schreiben nach Gehör‘ tatsächlich praktiziert wird. Er schießt also mit Kanonen auf Spatzen oder versucht von seiner gescheiterten Corona-Schulpolitik abzulenken.

Seit 2011 wurde das Hessische Lehrerbildungsgesetz nicht angefasst. Die Verpflichtung von Deutsch als Zweit- und Fremdsprache sowie sprachsensibler Fachunterricht für alle Lehrämter wurde von uns vorgeschlagen, aber von Schwarzgrün abgelehnt. Es wäre ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Das heute vorgestellte Maßnahmenpaket von Herrn Lorz dient vor allem der Selbstvermarktung, hat aber keine Substanz. Es verfehlt seine Wirkung und läuft ins Leere“, so Christoph Degen abschließend.