Im Wintersemester 2021/2022 sollte nach den Hochschulen und dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst an Hessens Hochschulen die Präsenzlehre wieder möglichst zum Regelfall werden. Es solle so viel Normalität im Hochschulleben wie möglich geben und dementsprechend verantwortbar umgesetzt werden.

Dr. Daniela Sommer, hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag: „Studierende berichten, dass diese Maßgabe nicht eingehalten werde. Nach dem Ausfall vieler Präsenzveranstaltungen durch die Pandemie sollten Studenten nun wieder mehr Zeit in der Universität verbringen können. Auch wenn manche Einschränkung geboten und eine Rückkehr zur vollen Kapazität nicht immer möglich ist, sind mehr Formate in Präsenz nötig, um Bildung, Psyche und Motivation im Studium zu fördern.“

Viele Studierende seien beim Blick ins Vorlesungsverzeichnis enttäuscht. „Es ist verständlich, dass sich Studierende vergessen fühlen. Sie sollen zu einem großen Teil online studieren, obwohl alle Restaurants öffnen, Schwimmbäder Konzepte entwickelt haben und die Schülerinnen und Schüler an den Schulen weitgehend in ihren Alltag zurückkehren können. Auch Studierende möchten wissen, wann es für sie wieder einen normalen Alltag an der Uni geben wird. Gerade viele Studierende in Erst-, Zweit- oder Drittsemester haben die Uni nie oder kaum von innen gesehen. Gerade sie brauchen eine Perspektive. Es müssen Konzepte entwickelt werden, die es allen Studentinnen und Studenten ermöglichen, die Universität insbesondere in Seminaren zu besuchen.“

Sommer fordere die Landesregierung nach deren heutiger schriftlichen Stellungnahme im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst deshalb erneut auf, Testmöglichkeiten und die Kapazitäten zur Überprüfung der Zutrittsvoraussetzungen an Hochschulen zu finanzieren und durch die 3G-Regelungen mehr Präsenzveranstaltungen zu ermöglichen. Die Hochschulen wollen Präsenz anbieten, brauchen dafür aber die entsprechende Unterstützung des Landes.

Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst verlautbarte, dass Hessen auf Präsenz setze. „Diese Umsetzung sollte die Landesregierung nun auch tatsächlich unterstützen, Perspektiven für Studierende eröffnen und Bildungsgerechtigkeit ermöglichen“, so Sommer.