In Reaktion auf den am heutigen Montag von Kultusminister Lorz (CDU) vorgestellten Entwurf für den Doppelhaushalt seines Ressorts in den kommenden beiden Jahren sagte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Christoph Degen, heute in Wiesbaden: „Dem Minister scheinen Zahlenspiele zu gefallen. Wirklich hilfreich sind die aber erst, wenn aus mehr Stellen auf dem Papier tatsächlich mehr Lehrkräfte im wirklichen Leben werden und wenn aus mehr Geld auch mehr Zufriedenheit an den Schulen wird. Mehr Lehrpersonal ist angesichts gestiegener und weiter steigender Schülerzahlen ein Muss – es wird aber nicht mehr Personal geben, weil der Lehrkräftemarkt leergefegt ist, und zwar bundesweit. Deshalb ist das, was der Minister anzubieten hat, nicht mehr als eine Ansammlung von leeren Stellenhülsen. Denn die Nachwuchs-Kampagne von Schwarzgrün kommt ein Jahrzehnt zu spät.

Die vorhandenen Qualifizierungsprogramme fruchten nicht, sind unattraktiv für Lehrkräfte und lassen die außer Acht, die schon an den Schulen unterrichten. Für einen qualifizierten Quereinstieg der Lehrkräfte, die – teils mit Kettenverträgen – bereits Unterricht geben, will Minister Lorz keinen Cent ausgeben.

Lehrkräftemangel bekämpft man nicht mit leeren Worten, sondern mit Attraktivität. Würde Schwarzgrün endlich auch in Hessen A13 für Grundschullehrkräfte zahlen, wären mehr Lehrkräfte bereit mehr Stunden Unterricht zu erteilen und aufzustocken. Doch dafür steht kein einziger Euro im Haushalt zur Verfügung.“