In der Debatte zur Vertriebenen- und Spätaussiedlerpolitik der Landesregierung hat sich der integrationspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Turgut Yüksel, wie folgt geäußert:
„Ich begrüße die Schritte der Landesregierung zur Sicherung der Kulturarbeit und zur Erhaltung des Kulturgutes der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler. Die neu eingerichtete Stelle zur wissenschaftlichen Erforschung der Kultur und Geschichte der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler an der Universität Gießen dient sicherlich dem besseren Verständnis der Eingliederung der Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg. Zu begrüßen ist ebenso die angestrebte Digitalisierung der Kulturförderung.“
Insbesondere die hessische CDU sei jedoch aufgefordert, ihre alten Rituale in der Vertriebenenpolitik zu beenden. Hessen brauche eine Modernisierung dieses Politikfeldes. Dazu gehöre eine Diskussion über die Rolle, Funktion und den Aufgabenzuschnitt der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler.
Integrationspolitiker Yüksel betonte, dass eine inhaltliche Aktualisierung der Vertriebenenpolitik geboten sei: „Die Landesregierung muss in ihrer Vertriebenenpolitik insbesondere ihr Verhältnis zu aktuellen Migrationsbewegungen neu bewerten. Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg und heutige Einwanderungsbewegungen zeigen zwei Gemeinsamkeiten: Den Verlust der alten Heimat und Diskriminierungserfahrungen in der neuen Heimat. Diese Gemeinsamkeiten nicht für auch für gemeinsame Bewertung zu nutzen ist eine Fehleinschätzung der Landesregierung. Flucht, Vertreibung und Migration gehören gemeinsam gedacht und nicht rhetorisch und in Funktionen unterschieden.“
Turgut Yüksel lobte in der Debatte die insbesondere ehrenamtlich geleistete Tätigkeit der zahlreichen Vertriebenenverbände in Hessen. Dieses sei ein wichtiger Teil der Zivilgesellschaft, um ein reiches Kulturgut zu erhalten und breite Erinnerung zu bewahren.