Der Hessische Landtag hat heute in einer Aktuellen Stunde über die Personalengpässe am Uniklinikum Frankfurt debattiert. In der Debatte sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer:

„Personalmangel, Zeitdruck, Vernachlässigung von Patienten: Was Beschäftigte großer Kliniken aus ihrem Arbeitsleben berichten, ist schwer zu ertragen – das gilt auch für Frankfurt. Der Pflegenotstand in den Klinken ist lange bekannt. Seit Jahren arbeiten Beschäftigte häufig im Ausnahmezustand, nicht erst seit der Pandemie.

Beschäftigte arbeiten bis zur Grenze der Erschöpfung: Überstunden bis zum Umfallen, regelhaftes Einspringen aus dem gesetzlich verankerten Frei, Urlaubsverschiebung, weil zu viele Kollegen krank sind, keine Aus- und Weiterbildungen – weil Zeit fehlt.

Zeit fehlt auch, um sich um die individuellen Bedürfnisse der Patienten intensiv kümmern zu können. Wenn gerade mal für die notwendigsten, unverzichtbaren Tätigkeiten zur Patientenversorgung überhaupt noch Zeit geblieben ist, muss dies uns alle, aber vor allem die Landesregierung endlich wachrütteln.

Hoher Arbeitsdruck, fehlende Erholung, das Wissen, in diesem Beruf nicht die Rente zu erreichen, und die fehlende Wertschätzung der so wichtigen und wertvollen Arbeit – das darf nicht so bleiben. Das Land kann und muss hier aktiv werden. Höhere Investitionsmittel, bessere Arbeitsbedingungen und patientenorientierter Einsatz von Personal würden allen guttun: Den Beschäftigten, den Patienten und schließlich uns allen. Für uns ist Gesundheitsversorgung Daseinsvorsorge, deswegen stehen wir an der Seite der Beschäftigten und der Patienten.“