Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag fordert einen Wildwegeplan für Hessen, um Wildunfälle zu vermeiden und eine weitere genetische Verarmung der hessischen Tierwelt zu verhindern.
Der forstpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Heinz Lotz: „Anders als bei uns Menschen können Straßen und Schienen für manche Tiere eine unüberwindbare Barriere sein. Die Zerschneidung der Lebensräume unserer heimischen Tier- und Pflanzenpopulationen wird zunehmend problematisch. Populationen sind einer Verinselung ausgesetzt und können sich untereinander nicht ausreichend austauschen.“
Nicht zuletzt sähen Expertinnen und Experten den gesunden Bestand des Rotwildes in Hessen in Gefahr. Ursache sei ein Inzuchtproblem, da der genetische Austausch unter den Tieren nach Einschätzung der Experten zu gering sei. In einem Antrag fordere die SPD-Landtagsfraktion, in Zusammenarbeit mit Fachverbänden einen Wildwegeplan zu erarbeiten. Darin solle aufgezeigt werden, wo es große Konfliktpunkte für Wildtiere gebe und wie künstliche Hindernisse auf den Wanderungswegen der Tiere entschärft werden könnten.
Aber auch für die Verkehrssicherheit leiste ein hessischer Wildwegeplan einen wichtigen Beitrag. „Laut dem Bundesjagdverband gibt es bundesweit täglich 700 Wildunfälle. Kein Wunder, denn die Suche nach neuen geeigneten Lebensräumen endet für die Tiere zumeist an der nächsten großen Straße. Ein Wildwegeplan sorgt für mehr Durchlässigkeit der Verkehrsnetze und der Landschaft und kann als Grundlage dienen, Leben zu schützen und Artenvielfalt zu begünstigen“, so Heinz Lotz.