In der Plenardebatte zum Setzpunkt der SPD-Fraktion „Gute Arbeit an Schulen“ machte die Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion, Nina Heidt-Sommer, deutlich, dass gute Bildung und Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler nur durch gute Arbeitsbedingungen an Schulen und in der Bildungsverwaltung erreicht werden können.
„Wir als SPD-Fraktion wissen, dass die Beschäftigten unzufrieden sind und sich drei Dinge wünschen: Entlastung, Wertschätzung und angemessene Bezahlung. Nichts davon jedoch interessiert Schwarzgrün. Ignoranz schafft keine Zufriedenheit. Aber gute Arbeitsbedingungen machen den Arbeitsplatz Schule wieder attraktiv, können junge Menschen zum Lehramtsstudium motivieren und schützen die Gesundheit von Lehrkräften.“
Heidt-Sommer, die selbst Grundschullehrerin ist, sieht dringenden Handlungsbedarf. „Viele Lehrkräfte arbeiten heute am und oft über ihrem Limit, weil die Aufgaben für Lehrkräfte und Schulen in den letzten Jahrzehnten massiv zugenommen haben. Schulleitungen ächzen unter dem gestiegenen bürokratischen Aufwand durch Konzepte, Beratung und Kooperationen. Seit Jahrzehnten werden Stundendeputate weitestgehend unverändert angesetzt. Immer mehr Lehrkräfte leiden psychisch darunter, dass sie ihre selbst auferlegten Qualitätsstandards nicht halten können. Wer weit über seine Belastungsgrenze arbeitet, wird krank und fällt aus. Diese Form der Selbstausbeutung nimmt Schwarzgrün billigend in Kauf.“
Statt Daten zu erfassen, blende Schwarzgrün die Öffentlichkeit mit laufend neuen Stellenrekorden, die die Aufgabenzuwächse an Schulen angeblich kompensieren sollen. „Wir als SPD-Fraktion fordern, dass in einer breit angelegten Arbeitszeitstudie endlich einmal die tatsächlichen Arbeitszeiten und Belastungen erhoben, Deputate und die Besoldung auf A13 für Grundschullehrkräfte angepasst werden. Außerdem ist ein deutlicher Studienplatzsaufwuchs und eine bessere Betreuung der Studierenden notwendig. Wir brauchen zudem die Möglichkeit der berufsintegrierten Nachqualifikation von Lehrkräften, die ohne zwei Staatsexamen mit Kettenverträgen im Unterricht eingesetzt werden. Stellen geben keinen Unterricht, erst recht nicht, wenn sie nicht oder nicht qualifiziert besetzt sind.“