Die SPD-Fraktion hat Kultusminister Alexander Lorz heute im Kulturpolitischen Ausschuss aufgefordert, klare Vorgaben zu geben, wie der Schulbetrieb in Präsenz bei steigenden Infektionszahlen und der Zunahme von Quarantänefällen fortgesetzt werden kann. Allein in der ersten Woche nach den Ferien sind in Hessen über 4.500 Schülerinnen und Schüler sowie 161 Lehrkräfte positiv getestet worden. Angesichts von mehr als 10.000 Omikron-Fällen täglich und einer steigenden Hospitalisierungsinzidenz schrillen auch in den Schulen die Alarmglocken.
Dazu erklärte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Christoph Degen: „Der Präsenzunterricht muss so lange wie möglich aufrechterhalten werden, doch brauchen wir dafür transparente sowie auf Omikron abgestimmte Maßnahmen. Angesichts steigender Fallzahlen sind jetzt ehrliche und klare Aussagen des Ministers unerlässlich. Statt Schönrednerei brauchen Schulen vor Ort klare Vorgaben und vor allem Planbarkeit, um gegebenenfalls rechtzeitig regional auf Wechsel- oder Distanzunterricht umzustellen.“
Degen forderte die Landesregierung auf, auch Geimpfte an Schulen verpflichtend zu testen und eine Entschlackung von Lehrplänen jetzt in Angriff zu nehmen, damit sich Schulen und Schülerschaft auf Abschlussprüfungen besser vorbereiten können. Die Aussagen des Ministers zum Schulbeginn, dass an einem sicheren Schulbetrieb gearbeitet werde, sei gut. Doch den Schulen unkonkret Flexibilität bei Personalengpässen einzuräumen und Tests für Geimpfte nur unverbindlich anzubieten, verunsichere bei gleichzeitig steigenden Fallzahlen viele Eltern, Lehrkräfte und Schüler.
Stattdessen müssten jetzt landesweite Vorgaben auf den Tisch, was passiert, wenn die Zahl der Corona-Fälle an Schulen weiter rasant ansteigt und der Präsenzunterricht durch Personalausfälle und Quarantäne für immer mehr Schülerinnen und Schüler nicht stattfinden könne. Die digitale Ausstattung an den Schulen erfülle noch längst nicht die für den digitalen Unterricht notwendigen Voraussetzungen.