Das Anliegen des Gesetzentwurfs der Fraktion DIE LINKE für ein kostenbeitragsfreies Mittagessen an ganztägig arbeitenden Schulen hält der bildungspolitische Sprecher der SPD, Christoph Degen, für nachvollziehbar: „Immer mehr Schülerinnen und Schüler nehmen nicht mehr am Mittagessen in der Schule teil, weil ihre Eltern die Kosten nicht tragen können. Das kann und darf uns nicht egal sein. Deshalb ist der Vorstoß der Fraktion DIE LINKE für ein kostenloses Mittagessen an Ganztagsschulen grundsätzlich begrüßenswert. Wenn der Kultusminister endlich mal seine Hausaufgaben machen würde, kämen wir dem Ziel, Familien zu entlasten auch ein Stückchen näher.“
Degen forderte die Landesregierung auf, den Bedarf zu ermitteln und auf dieser Grundlage die Weichen dafür zu stellen, dass die Schulverpflegung in Hessen kostenfrei werde. „Bisher hat Kultusminister Lorz keinen blassen Schimmer, wie viele Ganztagsgrundschülerinnen und –schüler überhaupt ein Mittagessen in der Schule einnehmen. In der Antwort auf unsere Kleine Anfrage 19/472 konnte er auch keine Auskunft darüber geben, wie viele Grundschulen überhaupt die räumlichen und sächlichen Voraussetzungen erfüllen, ein Mittagessen anzubieten.“ Nachdem jahrelang Bundesmittel für Schulmensen auch nach Hessen geflossen seien, könne man erwarten, dass die Landesregierung über entsprechende Kenntnisse der Situation verfüge.
„Ein gemeinsames Mittagessen an Ganztagsschulen gehört in vielen europäischen Ländern zum Alltag. Nur bei uns gehen die Meinungen immer noch darüber auseinander, ob gebundene oder ungebundene Ganztagsschulen sinnvoll sind und ob, Eltern sie wollen oder nicht. Diese schwarz-grüne Haltung ist Retro. Statt sich mit der Frage zu beschäftigen, wie allen Schülerinnen und Schüler ein qualitativ hochwertiges, gesundes Mittagessen erhalten sollen, rede sich der Kultusminister immer noch damit heraus, dass die Zuständigkeit für Mensen bei den Schulträgern liege.