In der letzten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat Schwarzgrün eine Initiative der SPD für eine landeseigene Niederlassungsprämie für Junglandwirte abgelehnt, was der SPD-Landtagsabgeordnete Knut John kritisiert.
John sagte am Freitag: „Ein eigener Antrag, so wie ihn die regierungstragenden Fraktionen von CDU und Grünen vorgelegt haben, ändert nichts an der strukturellen Problematik. Anstatt eine landeseigene Förderung aufzulegen, wird abwartend auf EU und Bund verwiesen. Frankreich und sogar das Bundesland Sachsen-Anhalt haben eine Prämie für Junglandwirtinnen und Junglandwirte eingeführt. Die Hessische Landesregierung ist dazu nicht in der Lage.“
Der Beruf des Landwirts gehöre in Deutschland nicht zu den attraktiven Berufen, vielfach würden Landwirtinnen und Landwirte als Umweltsünder hingestellt, obwohl sie zu unser aller Ernährung beitrügen. Sie seien nicht für die ihnen von Teilen der Bevölkerung immer wieder zugeschriebenen Missstände verantwortlich.
„Es ist fast nur denjenigen vergönnt, Landwirtin oder Landwirt zu werden, die als entsprechende Erben einen Hof übernehmen können. Diejenigen, die sich aus eigenem Antrieb selbständig machen wollen, haben fast keine Chance. Der zu verteilende Boden wird unter den Großen ausgemacht, was auch so bleiben wird, wenn sich da in den Rahmenbedingungen nichts ändert“, so John.
Die SPD ist bestrebt, den Berufsstand aufzuwerten und insbesondere jungen Leuten auf dem Land mehr Chancen zuzusprechen. Dies scheitere jedoch an der Blockadehaltung von Schwarzgrün.
„Wir stehen an der Seite der Betroffen und verschließen nicht die Augen. Die SPD wird auch weiterhin für eine sozial gerechte Agrarwirtschaft kämpfen“, sagte der SPD-Politiker.