Der Ausschuss für Wissenschaft und Kunst hat heute in seiner Sitzung über das Gender Data Gap beraten. Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Nadine Gersberg, sagte in Wiesbaden:
„Das Fehlen weiblicher Daten kann besonders in der Medizin lebensgefährlich sein. Oder es hat Auswirkungen, die die Lebensqualität von Frauen stark beeinflussen.“ Klare Kenntnisse über die Auswirkungen hormoneller Zyklusphasen auf die Nebenwirkungen von Medikamenten würden fehlen. „Fatal wird es aber, wenn bei der Krankheitsdiagnose nicht zwischen typisch weiblichen und männlichen Symptomen unterschieden wird und Frauen nicht bekannt ist, auf welche Symptome sie bei sich achten müssen.“ Häufig nähme man bei Behandlungen Beschwerden von Frauen aufgrund fehlender Kenntnisse nicht ernst und vermute psychische Probleme.
Die Bundesregierung habe in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, diese Geschlechterlücke in der Forschung zu schließen. „Zu diesem wichtigen Ziel muss auch das Land Hessen beitragen“, so Gersberg. In einem Antrag habe die SPD-Fraktion die Landesregierung deshalb aufgefordert, in die Leitlinien des hessischen LOEWE Forschungsexzellenzprogramms, das Ziel der Schließung des Gender Data Gaps aufzunehmen.
„Leider wurde dieser Antrag im zuständigen Ausschuss für Wissenschaft und Kunst von Schwarzgrün abgelehnt. Wieder verweist die Landesregierung auf die Umsetzung im Bund, anstatt selbst eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Das ist ambitionslos und bringt die Frauen in Hessen nicht weiter“, kritisiert Gersberg.