Heute hat der Flughafenbetreiber des Frankfurter Flughafens, Fraport, seine Verkehrszahlen für das Jahr 2019 vorgelegt. Der stellvertretende Vorsitzende und flughafenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Marius Weiß, hat in diesem Zusammenhang die schwarzgrüne Landesregierung aufgefordert, auch ihren Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens zu leisten.

Weiß sagte dazu am Mittwoch in Wiesbaden: „Die Luftverkehrsbranche ist in einer Konsolidierungsphase. Zudem herrschen konjunkturelle und geopolitische Unsicherheiten. Für die Einordnung der Zahl von 70,5 Millionen Fluggästen im Jahr 2019 am Frankfurter Flughafen, die einem Wachstum von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass der Flughafen im Vergleich zu anderen Drehkreuzen, die von der Lufthansa bedient werden, unterdurchschnittlich wächst. So stieg beispielsweise das Fluggastaufkommen in München 2019 gegenüber dem Jahr 2018 mit 3,6 Prozent um mehr als das Doppelte. Im Dezember 2019 sank in Frankfurt sogar das Fluggastaufkommen im Vergleich zum Dezember 2018. Diese Entwicklung beruht im Wesentlichen auf Entscheidungen der Lufthansa, die München als Drehkreuz zurzeit bevorzugt.“

Vor dem Hintergrund, dass es in Frankfurt, im Gegensatz zu München, Infrastrukturentscheidungen zur Erweiterung der Kapazitäten bereits seit langem gegeben habe, müsse diese Entwicklung nicht nur Anlass zum Nachdenken, sondern zum Handeln geben. Es bedürfe einer Korrektur in Form einer Neubelebung der Systempartnerschaft der Fraport mit der Lufthansa. Dazu müsse Fraport im Wettbewerb mit München die Qualität des Angebots deutlich verbessern und konkurrenzfähige Preise anbieten. Auch die schwarzgrüne Landesregierung müsse ihren Beitrag dazu leisten, um die Wettbewerbsfähigkeit des Frankfurter Flughafens zu verbessern, zum Beispiel durch eine Verbesserung der Fluggastkontrollen, wie die SPD sie im Landtag parlamentarisch vorantreibe.

„Für die SPD ist klar, dass in Bezug auf den Frankfurter Flughafen die Verbesserung des Lärmschutzes und die Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung im Vordergrund stehen. Nachdem Schwarzgrün bisher mit dem Lärmpausenflop und der untauglichen Lärmobergrenze keine wirksamen Maßnahmen beim Lärmschutz erreicht hat, sind die aktuellen Verkehrszahlen ein Indiz dafür, dass der Frankfurter Flughafen unter Schwarzgrün auch an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber seinen Hauptkonkurrenten eingebüßt hat. Dieser Entwicklung muss dringend entgegengesteuert werden“, forderte Marius Weiß.