Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Gernot Grumbach, sowie die beiden SPD-Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Groß-Gerau, Kerstin Geis und Gerald Kummer, haben die schwarzgrüne Landesregierung aufgefordert, den Sofortvollzug der Deponierung von freigemessenen Abfällen aus dem Atomkraftwerk Biblis zunächst auszusetzen und weitere Möglichkeiten der Entsorgung zu prüfen.

Die SPD-Abgeordneten sagten im Nachgang der Sondersitzung des Umweltausschusses am Mittwoch in Wiesbaden unisono: „Es wird in der aktuellen Debatte um die sogenannten ‚freigemessenen‘ Abfälle vergessen, dass es den Grundsatz der Freimessung erst seit rund 21 Jahren gibt. In der wissenschaftlichen Bewertung der Belastung durch radioaktive Strahlung existieren durchaus Meinungen, die die Risiken auch von geringer Strahlung als relevant einstufen. Es muss sich immer vor Augen geführt werden, dass die abgegebene Strahlung des Abfalls zusätzlich zur ohnehin vorhandenen natürlichen Strahlung gesehen werden muss. Auch im Hinblick auf eine mögliche Zweitnutzung der Deponie in Büttelborn kann die geplante Lagerung der Abfälle aus Biblis problematisch werden. Daher täten die Landesregierung und insbesondere das von den Grünen geführte Umweltministerium gut daran, den Abfall erst einmal dort zu lassen, wo er sich im Moment befindet: auf dem Gelände des Atomkraftwerks Biblis.“