In der Debatte um pandemiebedingte Lernrückstände von Schülerinnen und Schülern kritisierte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Christoph Degen, das wieder einmal abwartende Verhalten der Landesregierung, während der Bund bereits handele. Christoph Degen sagte am Donnerstag in Wiesbaden:
„243.000 Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 waren seit Mitte Dezember nicht mehr in der Schule und werden bis Ende Mai auch kein Klassenzimmer mehr von innen sehen. Dafür ist allein die Landesregierung verantwortlich ebenso wie für das permanente Chaos an den Schulen. Mit ihrem Hin und Her trägt Schwarzgrün die Verantwortung für den massiven Anstieg von Chancenungleichheit und ein verlorenes Schuljahr.“
Die SPD-Fraktion habe frühzeitig davor gewarnt, Probleme nicht schön zu reden. „Seit Monaten fordern wir, allen Schülerinnen und Schüler mit dem Wechselmodell mindestens einen Präsenztag pro Woche zu ermöglichen, damit sie Unterstützung erhalten und der Kontakt zu ihren Klassenkameraden und Lehrern nicht abreißt. Das Corona-Virus hat psychische Spuren bei so vielen hinterlassen, die man mit ein paar Lerncamps sicher nicht wegwischen kann“, so Degen. Es müsse deshalb konkret ermittelt werden, wie viel Schulstoff im letzten Schuljahr und vor allem in den letzten 12 Wochen im Distanzunterricht versäumt wurde. Dementsprechend brauche es dann ein verbindliches und mindestens einjähriges Förderprogramm, um die psychische Gesundheit und das soziale Miteinander der Schülerinnen und Schüler zu fördern und den Lernrückstand aufzuholen.
„Die zwei Milliarden Euro, die der Bund den Ländern zur Verfügung stellen will, um Corona-bedingte Lernrückstände zu kompensieren und die sozialen und psychischen Krisenfolgen abzufedern, sind ein Hoffnungsschimmer. Gerade Hessen braucht wieder einmal den Anstoß durch das Corona-Aufholpaket von Franziska Giffey und die Bundesmittel, um tätig zu werden“, sagte Degen.