Zur heutigen Erklärung von Kultusminister Lorz, das kommende Schuljahr „coronafest“ zu machen, erklärt der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Christoph Degen: „Die SPD-Fraktion nimmt erfreut zur Kenntnis, dass Kultusministers Lorz endlich beginnt, sein Paralleluniversum zu verlassen und zu liefern. Wir haben uns monatelang den Mund fusselig geredet, dass es mehr Verbindlichkeit gibt, ab wann Maskenpflicht und Wechselmodell greifen. Jetzt übernimmt er unsere Forderung nach einem verbindlichen Stufenplan und plant anscheinend sogar konkret, wie es an den Schulen weitergehen könnte. Das ist immerhin ein Fortschritt nach der dauernden Schönrednerei, die außer Chaos nichts gebracht hat.“
In Sachen Testpflicht erwarte die SPD mehr Mut und Unterstützung der Schulen. „Die Schulen brauchen gerade aufgrund der Reiserückkehrer und der Delta-Variante mehr Testmöglichkeiten. Wir fordern die Landesregierung auf, Testkapazitäten an Schulen in den ersten zwei Wochen für volle fünf Tage zur Verfügung zu stellen. Hierfür müssen auch externe Anbieter an den Schulen zugelassen werden“, so Degen.
Dass Lorz nicht mit einem normalen Schulbetrieb rechne, sei angesichts seiner heutigen Äußerungen offensichtlich. Trotzdem verliere er kein Wort über die an mindestens 29 Schulen drohenden Klassenzusammenlegungen zum nächsten Schuljahr. „Es ist skurril, dass wir einerseits viel Geld für Programme ausgeben, um Corona-Folgen zu kompensieren, aber andererseits bei den betroffenen Grundschulen nicht die Chance nutzen, den Kindern ihr gewohntes Umfeld und damit auch viel Stabilität zu lassen.“
Kein Wort verliere der Minister auch zu seinem Scheitern, eine einheitliche Videokonferenzlösung für alle Schulen zum Schulstart anzubieten. „Hier zeigt sich erneut, dass zwischen Ankündigungen und Taten noch erhebliche Lücken klaffen. Wie schon beim Impfangebot für alle Schülerinnen und Schüler, dass er nicht halten konnte, liege auch das Videokonferenzsystem aufgrund einer Klage erst einmal auf Eis. Ein solch dilettantisches Vorgehen sucht seinesgleichen. Unsere Forderung, die Duldung für die aktuellen Videokonferenzlösungen zu verlängern, stieß auf taube Ohren. Jetzt bleibt ihm keine andere Wahl.“