Zur heutigen Debatte der Lehrkräftesituation in Hessen erklärt der bildungspolitische Sprecher Christoph Degen: „Seit Jahren macht Schwarzgrün Abstriche bei der pädagogischen und didaktischen Qualität des Unterrichts. Inzwischen verfügen mindestens 14,2 Prozent der Lehrkräfte an Beruflichen Schulen über keinerlei Lehrbefähigung, 12,1 Prozent an Grundschulen und 11 Prozent an Förderschulen. Hinzu kommen rund 700 Personen mit einem anderen Lehramt, aber nicht dem, in dem sie unterrichten. Vor diesem Qualitätsverlust verschließt der Kultusminister die Augen statt zu handeln. Er weiß schlichtweg nicht, wer an unseren Schulen Verantwortung für die Bildung unserer Kinder trägt.“

Schwarzgrün müsse sich endlich der Realität stellen und die Probleme angehen, fordert Degen. „Schülerinnen und Schüler brauchen eine Unterrichtsgarantie mit qualifizierten Lehrkräften anstatt immer mehr auf Laien im Klassenraum zu setzen. Das erfordert ein ganzes Bündel von Maßnahmen: mehr Studienplätze, mehr und passende Qualifizierungsmaßnahmen zum Erwerb eines Lehramts und mehr qualifizierten Quereinstieg.“

Die Probleme seien alle nicht neu, aber es fehle an dem Willen etwas zu ändern. Seit Jahren fehlten Lehrkräfte insbesondere an Grund- und Förderschulen, nehme die Zahl der Lehrkräfte ohne oder ohne eine der Schulform entsprechende Lehramtsqualifikation zu, finde in Hessen eine schleichende Entwertung des Lehrerberufs statt. „Wir brauchen jetzt einen Minister, der handelt und nicht nur hofft, dass sich alles zum Besseren wendet.“ Ein erster Schritt sei die gleiche Bezahlung aller Lehrkräfte und damit die Perspektive von A13 auch für Grundschullehrkräfte.