Mit der „Night of Light“ macht heute nach Einbruch der Dunkelheit die Veranstaltungsbranche auf die bedrohliche wirtschaftliche Lage aufmerksam, in die sie durch die Corona-Krise geraten ist. In ganz Deutschland werden dabei Kultur- und Veranstaltungsstätten rot angestrahlt, in Hessen beispielsweise der Herkules in Kassel, die Festhalle in Frankfurt oder der Schlachthof in Wiesbaden. Seit März sind alle öffentlichen Großveranstaltungen untersagt, um die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus einzudämmen. Das Veranstaltungsverbot soll mindestens bis Ende Oktober gelten. Die Unternehmen der Veranstaltungsbranche sehen sich dadurch vor dem wirtschaftlichen Aus und befürchten eine Welle von Insolvenzen und Geschäftsaufgaben.

Nancy Faeser, die Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, sagte am Montag in Wiesbaden, sie teile die erheblichen Sorgen um die Zukunft der Branche. „Die Angst, dass ein ganzer Wirtschaftszweig zu verschwinden droht, ist real. Die professionellen Veranstaltungsunternehmen beschäftigen viele gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und gestalten einen wichtigen Teil des kulturellen Lebens in unserem Land. Wir müssen deswegen ein gemeinsames Interesse daran haben, die Branche zu unterstützen und so gut wie möglich durch die Krise zu bringen“, so Faeser.

Es sei im Sinne des Infektionsschutzes richtig gewesen, alle Großveranstaltungen abzusagen. Allerdings müssten der Bund und das Land den betroffenen Unternehmen und deren Beschäftigten zur Seite stehen, damit diese die Krisenphase überbrücken könnten. Faeser sagte: „Wenn unser aller Leben eines Tages wieder so normal wie möglich sein soll, dann brauchen wir die Profis, die unsere Feste und Kulturveranstaltungen managen. Denn zu einem lebenswerten Land gehören Konzerte, Feste, Clubpartys und all die anderen Events, die professionell organisiert und ausgestattet werden wollen. Die Landesregierung hat die Chance, die erforderlichen Hilfen für die Veranstaltungsbranche entweder bei den Kulturhilfen oder im Nachtragshaushalt für 2020 zu berücksichtigen. Ich fordere sie auf, diese Chance nicht zu vergeben.“