Die jüngste Entscheidung aus dem von den Grünen geführten Bundesfamilienministerium, das Förderprogramm „Sprach-Kitas“ nicht länger fortzuführen, kommt aus Sicht der sozialpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. „Sicher sind Förderprogramme zeitlich begrenzt. Ein solches Programm jedoch ausgerechnet jetzt einzustellen, wo wir doch gerade erst durch den wiedergewonnenen Alltag feststellen, wie groß der Aufholbedarf unserer Kinder ist, macht aber nun gar keinen Sinn“, so Gnadl. Die aktuelle Flüchtlingssituation und die daraus resultierenden Integrationsaufgaben machten die Entscheidung noch unverständlicher.
Das Bundesfamilienministerium verweist stattdessen darauf, dass es nun an den Ländern sei, die Bedeutung der sprachlichen Bildung in den Kitas zu erkennen und eigene Landesprogramme aufzulegen. „Sich gegenseitig die Zuständigkeiten hin und her zu schieben kann bei einem aktuell so wichtigen Thema nicht ernsthaft die Lösung sein. Aber wenn die grüne Bundesfamilienministerin an der falschen Stelle spart, muss eben Herr Klose als zuständiger Minister in Hessen für eine Fortsetzung der Sprachförderung in den Kitas sorgen“, forderte Gnadl.