Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph, hat heute den Betriebsrat des Goodyear-Dunlop-Reifenwerkes in Fulda besucht. Das Unternehmen hatte im Juni angekündigt, in Fulda 550 von derzeit 1.150 Stellen zu streichen. Im Jahr 2019 hatte Goodyear in Fulda schon einmal 450 Arbeitsplätze abgebaut.
Günter Rudolph sagte: „Die Solidarität der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag und der hessischen SPD gilt den Beschäftigten von Goodyear. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben vor vier Jahren tiefe Einschnitte akzeptiert, um den Standort in Fulda zu sichern. Die Begründung für den neuerlichen Personalabbau ist nicht nachzuvollziehen – denn das Werk in Fulda sollte doch nach den letzten Stellenstreichungen wettbewerbsfähig und zukunftssicher aufgestellt werden. Der Verdacht liegt nahe, dass wieder einmal die Beschäftigten für Managementfehler geradestehen müssen.
Das Reifenwerk in Fulda ist seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Faktor im Wirtschaftsleben der Stadt und der Region. Seit vielen Generationen produzieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort erstklassige Reifen, die in der Fahrzeugbranche den besten Ruf haben. Namhafte Autohersteller aus dem so genannten ‚Premiumsegment‘ wollen für die Erstausrüstung ihrer Fahrzeuge ausschließlich mit Reifen aus Fulda beliefert werden.
Der Hinweis des Konzerns, dass Fulda, Hessen und Deutschland angebliche ‚Hochlohn-Regionen‘ seien, ist unangemessen. Erstklassige Produkte entstehen durch erstklassige Arbeit – und die hat nun einmal ihren Preis.
Offensichtlich will Goodyear auf lange Sicht möglichst viele Produktionskapazitäten in Ländern konzentrieren, in denen die Arbeit billig und der Profit hoch ist. Aber das ist kein nachhaltiger Ansatz, denn er erschüttert das Vertrauen der Beschäftigten in ihr Unternehmen und schadet auf Dauer dem Ruf und dem Erfolg des Konzerns.
Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass der CEO des Konzerns in den USA ein jährliches Festgehalt von mehr als 17 Millionen Euro bekommt, erscheint der geplante Stellenabbau in Fulda erst recht rücksichtslos und zynisch.
Wir unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Reifenwerks in Fulda, den Betriebsrat und die Gewerkschaften in ihrem Kampf um jeden einzelnen Arbeitsplatz und um den langfristigen Erhalt ihrer Fabrik.“