In einer Aktuellen Stunde hat der Hessische Landtag heute über ein Stipendienprogramm für Künstlerinnen debattiert. Die Sprecherin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Daniela Sommer, erklärte dazu: „Ein Stipendienprogramm für Frauen in der Kunst ist längst überfällig und notwendig, um ihre Werke und ihr Teilhabe an Kultur und Kulturinstitutionen in Hessen stärker sichtbar zu machen. Aber es ist vor allem notwendig, um sie besser zu unterstützen und wertzuschätzen.“
Zweidrittel der Absolventen an Kunsthochschulen seien weiblich und deshalb müsse es auch selbstverständlich sein, Frauen bei der Umsetzung ihrer Ideen und Projekte finanziell zu unterstützen. „Wir kämpfen seit Jahrzehnten für die Gleichberechtigung. Das Land muss als Trägerin von Einrichtungen endlich selbst tätig werden. Die Lohnlücke im Bereich der Kunst und Kultur beträgt 26% – sie muss dringend geschlossen werden“, forderte Sommer.
Die Not in der Kulturszene sei groß, so gebe es zahlreiche Rückmeldungen dazu, wie schwierig es sei, Stipendien und andere Hilfen zu erhalten. „Wie immer werden in Hessen Anträge gestellt und die Rückmeldung lässt Monate auf sich warten. Das ist ein unhaltbarer Zustand, zumal die Unterstützung durch die enormen derzeitigen Verluste so dringend gebraucht wird“, sagte Sommer. Sie forderte Perspektiven für eine nachhaltige Unterstützung der Kunst- und Kulturszene. „Die Mühlen in Hessen mahlen zu langsam. Kunst und Kultur sind der Kitt unserer Gesellschaft. Die schwarzgrüne Landesregierung muss alles dafür tun, damit es nach der Pandemie nicht still wird“, so Sommer.