Rund eine halbe Million Menschen in Deutschland leiden an Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS), darunter etwa 40.000 Kinder und Jugendliche. Das dominierende Symptom dieser Erkrankung ist eine fortwährende Erschöpfung mit einer ausgeprägten Belastungsintoleranz und starken Konzentrations- und Gedächtnisproblemen, oftmals begleitet von anderen Beschwerden wie Gelenk-, Muskel-, Kopf- und Halsschmerzen.

Anlässlich des Internationalen ME/CFS-Tages, der seit Anfang der 1990er-Jahre immer am 12. Mai begangen wird, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, am Freitag in Wiesbaden:

„Am 12. Mai zeigt sich die Solidarität mit Menschen, die an ME/CFS erkrankt sind, unter anderem in Form von blau beleuchteten Fenstern und Gebäuden und in Gestalt des Hashtags #LightUpTheNight4ME. Es geht darum, Aufmerksamkeit für eine schwere Erkrankung zu wecken, die trotz – oder vielleicht wegen – ihres komplexen Symptombildes nur unzureichend erforscht ist. Obwohl seit mehr als 50 Jahren bekannt, gibt es für ME/CFS bis heute keine wirksame Therapie.

Die Lebensqualität derer, die an ME/CFS erkrankt sind, ist außerordentlich gering. Die schweren Symptome machen es den Betroffenen nahezu unmöglich, sich am sozialen Leben zu beteiligen. Rund 60 Prozent der Patientinnen und Patienten mit ME/CFS sind arbeitsunfähig, ein Viertel ist bettlägerig.

Im Gefolge der Corona-Pandemie ist das Krankheitsbild ‚Long Covid‘ in das Interesse der medizinischen Forschung gerückt, das in Teilen identisch mit ME/CFS ist. Um die entsprechenden Forschungsansätze zu stärken und um die Patientinnen und Patienten bestmöglich zu unterstützen, will die Hessen-Koalition unter anderem die Arbeit der speziellen Long-Covid-Zentren und der Long-Covid-Ambulanzen weiter unterstützen.“