Angesichts eines Offenen Briefs von Umweltverbänden an das Hessische Umweltministerium aufgrund der anhaltenden Dürre und der damit einhergehenden weiteren Verschlechterung der Wassersituation hat der für Wasserwirtschaft zuständige Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Florian Schneider, von Umweltministerin Hinz (Grüne) deutlich mehr Engagement gefordert.
Schneider sagte dazu am Donnerstag in Wiesbaden: „Wir erwarten von Ministerin Hinz, dass sie endlich ihrer Verantwortung als zuständige Ministerin gerecht wird und die sich zunehmend verschlechternde Wassersituation in Hessen zur Chefinnensache macht. Zwar sind rechtlich an erster Stelle die Kommunen für eine Reduzierung des Wasserverbrauchs zuständig, so wie es zahlreiche Kommunen in Hessen bereits praktizieren, die entsprechende Regelungen erlassen haben, beispielsweise ein Verbot der Entnahme von Oberflächenwasser aus Bächen und Seen oder Appelle an die Bevölkerung zum Wassersparen – aber von der politisch verantwortlichen Ministerin hört man dazu in diesen Tagen gar nichts. Die Dürrejahre seit 2018 tragen sukzessive zur Verschlechterung der Wassermenge in fast allen hessischen Gewässern und einer Absenkung des Grundwasserspiegels bei.
Bereits im Juli dieses Jahres war der Mühltaler Ortsteil Nieder-Beerbach auf die Lieferung von Trinkwasser per Tanklaster angewiesen, im Juni haben schon erste Landkreise die Entnahme von Oberflächenwasser verboten und viele Bäche erkennt man aktuell nur am ausgetrockneten Bachbett.
Wir benötigen und fordern einen Dialog unter Federführung des Umweltministeriums als Oberster Wasserbehörde mit allen relevanten Akteuren, damit die sich immer weiter zuspitzende Wassersituation nicht noch dramatischere Auswirkungen annimmt und damit wir den landesweiten Wassernotstand vielleicht noch abwenden können.“