Für den heutigen Welttierschutztag hat der Deutsche Tierschutzbund das Motto „Tierheime am Limit“ ausgerufen. Das hat einen guten Grund: Tierheime und Tierauffangstationen sehen für die nächsten Monate wegen gestiegenen Energiekosten, erhöhter Preise für Futtermittel und die neue Gebührenordnung für Tierärzte finanziell schwarz.

„Das Problem der unterfinanzierten hessischen Tierheime besteht bereits seit Jahren. Die Energiekrise ist ein weiterer Schlag, den einige Tierheime nicht überleben werden“, so Florian Schneider, Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag für Tierwohl.

Schneider sagte am Dienstag in Wiesbaden: „Es braucht mehr Mittel für den hessischen Tierschutz. Das Zuschussprogramm des Bundes kann hier allerdings nur als Ergänzung gesehen werden. Hinzu kommt, dass in jüngster Zeit die Anzahl der abgegebenen und ausgesetzten Tiere, die sogenannten ‚Corona-Tiere‘, stark gestiegen ist. Darunter sind auch exotische Arten wie Schlangen und Spinnen, die zum Überleben ein Gehege mit höherer Temperatur benötigen, was wiederum zu erhöhten Energiekosten führt. Auch Haustiere von Geflüchteten aus der Ukraine sind vielerorts in Tierheimen untergebracht. Hierfür hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ein Zuschussprogramm in Höhe von fünf Millionen Euro bereitgestellt. In vergangenen Haushaltsberatungen hat die SPD zusätzliche Mittel in Höhe von 350.000 Euro für die Stärkung der Stiftung Hessischer Tierschutz gefordert – die Schwarzgrün jedoch abgelehnt hat.

Wenn die Landesregierung nicht handelt, wird die finanzielle Notlage spätestens diesen Winter dazu führen, dass einige Tierheime schließen müssen, was einen empfindlichen Einschnitt für den Tierschutz in Hessen bedeutet.“