Die Meldung, dass Ryanair den Flughafen Frankfurt wieder verlässt, kommentierte der Luftverkehrsexperte und stellvertretenden Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Marius Weiß, heute in Wiesbaden wie folgt:

„Der Weggang brüskiert die schwarzgrüne Landesregierung, die die Ryanair im Jahr 2017 aktiv nach Frankfurt geholt hat. Es war Ministerpräsident Bouffier persönlich, der das auf Ryanair zugeschnittene Rabattprogramm noch vor einer Entscheidung des Wirtschaftsministers öffentlich für genehmigungsfähig erklärt hatte. Und es war Minister Al-Wazir, der seinen Entscheidungsspielraum bei der damaligen Entgeltordnung bewusst nicht genutzt hat. Bouffier und Al-Wazir wollten die Ryanair nach Frankfurt holen, sonst hätte die Landesregierung dies als größter Fraport-Eigentümer damals verhindert. Daher ist es jetzt auch eine Niederlage von Schwarzgrün in Hessen, wenn Ryanair aus Frankfurt wieder abzieht.

Als SPD-Landtagsfraktion fühlen wir uns in unserer damaligen Haltung bestätigt. Wir haben angekündigt, dass sich die Ryanair nicht an die Nachtflugbestimmungen in Frankfurt halten wird und so kam es. Wir haben ebenfalls angekündigt, dass Ryanair nach Auslaufen der Rabattaktion die erstbeste Gelegenheit ergreifen wird, Frankfurt wieder zu verlassen. Auch dies ist nun eingetreten. Wir weinen Ryanair keine Träne nach, wir denken jedoch an die Kunden und vor allem an die Beschäftigten des Billigfliegers, die nun in die Röhre kucken.

Die Verantwortlichen bei Fraport aber auch die schwarzgrüne Landesregierung sind nun gefordert, ihre konzeptionelle Politik für den Flughafen zu überdenken. Als hessische SPD wollen wir einen Flughafen, der wirtschaftlich stark, international wettbewerbsfähig ist und gute Arbeitsplätze bietet. Ein Incentive-Programm, das zusätzlichen Verkehr durch Rabattaktionen generieren soll, scheint dafür keine zukunftsträchtige Strategie zu sein.“