Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag begrüßt, dass sich die Bundesregierung in Zukunft stärker dem Wolf widmen wird. In der Landtagsdebatte forderte der jagdpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Heinz Lotz, ein bundesweit einheitliches Wolfsmonitoring und mehr Wildtierforschung in Hessen. Ein Antrag der Freien Demokraten für ein aktives Bestandsmanagement setze die falschen Prioritäten.

Lotz: „Die Freien Demokraten haben sich für ihre aktuelle Stunde im Landtag die Rosinen vom Koalitionsvertrag der Ampelkoalition auf Bundesebene herausgepickt und versuchen nun das Pferd von hinten aufzuzäumen. Aus Sicht der SPD bringt die FDP jedoch eine wichtige Reihenfolge durcheinander. Erst wenn Forschung und Monitoring verlässliche Erkenntnisse über die Wolfsentwicklung in Hessen geliefert haben, können wir über ein Bestandsmanagement sachlich diskutieren. Dabei hätten die Freien Demokraten genug andere Kritikpunkte am Wolfsmanagement der Landesregierung finden können: Fehlende Aufklärung und mangelnde Transparenz, unkonkrete und zu unverbindliche Unterstützung für den Herdenschutz und ein nahezu komplettes Herunterfahren der Wildtierforschung in Hessen.“

Aus Sicht der SPD müsse in Hessen zuallererst mehr Aufklärung und mehr Transparenz stattfinden. Um eine sachliche Diskussion über den Wolf führen zu können, müsse man zudem möglichst viel über ihn wissen. „Es ist gut, dass die neue Bundesregierung ein einheitliches Wolfsmonitoring in Deutschland fordert. Wichtiger ist jedoch eine generelle Ausweitung der Forschung. Wir müssen erforschen, welche Auswirkungen der Wolf auf unsere hessischen Ökosysteme, die Landwirtschaft und die Jagd hat und wie wir Nutztiere besser schützen können. Die Hessische Landesregierung gibt jedes Jahr mehrere Milliarden Euro für Forschung in der ganzen Welt aus. Aber die Wildtierforschung in Hessen ist nahezu auf null heruntergefahren worden. So gibt es beispielsweise keine Professur mehr hierfür in Hessen. Erst wenn Forschung, transparente Aufklärung, besserer Herdenschutz in Hessen und ein bundesweit einheitliches Monitoring gegeben ist, können wir uns sachlich mit einem Bestandsmanagement beschäftigen, das auch rechtlich auf einem gesunden Fundament steht“, so Lotz.