In der heutigen Debatte zur Biodiversität und zur europäischen Agrarpolitik warnte die SPD-Landtagsabgeordnete und Umweltpolitikerin Heike Hofmann vor einem Voranschreiten des Artensterbens.
Hofmann sagte am Donnerstag im Hessischen Landtag: „Für den Bericht des Weltbiodiversitätsrates der UN haben hunderte Wissenschaftler drei Jahre lang recherchiert und verdeutlicht, dass jede achte bekannte Tier- und Pflanzenart auf unserem Planeten akut vom Aussterben bedroht ist. Weltweit verschwinden täglich zwischen 50 und 150 Arten unwiederbringlich von der Erde. Nach der aktuellen Roten Liste der weltweit bedrohten Tiere und Pflanzen sind ein Drittel aller Arten als gefährdet gelistet. Der aktuelle Artenschwund verläuft mindestens hundertfach schneller als im Durchschnitt der vergangenen zehn Millionen Jahre.“
Durch das Artensterben gingen Nahrungsquellen verloren, die Artenvielfalt werde vernichtet und Kettenreaktionen entstünden. Die Ursache für dieses Artensterben sei alleine der Mensch. Wasser- und Flächenverbrauch, intensive Landwirtschaft, Luftschadstoffe sowie der Klimawandel seien die wesentlichen Ursachen. „Wir brauchen keine Subventionen für die Produktionsbetriebe, sondern Erstattungen für die Leistungen, die die Landwirtschaft für die Gesellschaft erbringt“, so die Umweltpolitikerin. „Unser Ziel ist es, die Pflanzenvielfalt und die Biodiversität auf genutzten Flächen zu erhöhen. Dazu gehört unter anderem eine Erweiterung der Fruchtfolge, eine Strategie zur konsequenten Minimierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitte Der Einsatz und Gebrauch des Pflanzenschutzmittels Glyphosat muss beendet werden“, forderte Hofmann.
„Wir danken allen ehrenamtlichen Naturschützern und Verbänden in unserem Land, die oft in liebevoller Kleinarbeit Nistkästen aufhängen, Blühstreifen anlegen oder Obstbäume anpflanzen. Es war jedoch die schwarz-geführte Landesregierung die den Naturschutz massiv geschwächt hat. Das werden wir nicht vergessen“, so Hofmann weiter.
Bei der Nachhaltigkeitsstrategie der CDU-geführten Landesregierung solle das Nitrat im Grundwasser, bei Messstellen bei Nitratgehalt über 50 mg/l, an den Messstellen auf null Prozent gesenkt werden. Das Gegenteil ist der Fall: „Bei vielen Messstellen im Hessischen Ried liegt die Nitratkonzentration über 50 mg/l.
Bezüglich des Klimawandels ist die Lufttemperatur in Hessen seit dem 19. Jahrhundert stetig langsam angestiegen, Starkregenfälle nehmen zu, Niederschläge verändern sich insgesamt, öfters gibt es Dürre. Wie erreicht Hessen das Ziel der Erderwärmung von 1,5 Grad Celsius des Pariser Klimaschutzabkommens?
„Beim Artenschutz reicht keine gute PR, keine noch so vermeintlich klugen Absichtserklärungen! Wir brauchen eine Kehrtwende, auch hier in Hessen,“ so die SPD-Politikerin abschließend.