Hohe Mieten schrecken Fachkräfte ab – so lautet das Fazit einer im Herbst des vergangenen Jahres durch das Beratungsunternehmen PWC veröffentlichte Studie zum Fachkräftemangel in der Rhein-Main-Region. So wünschten sich insgesamt 84 Prozent der Befragten die Bereitstellung von Betriebswohnungen.
Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag hat daher im Rahmen der heutigen Plenardebatte die Einrichtung einer neuen Förderlinie „Mitarbeiterwohnen“ gefordert. Dazu erklärte die wohnungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Elke Barth: „Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum wird weiter zunehmen und er wird vor allem auch zu einer ernsthaften Bedrohung für die Wirtschaft in Hessen. Die in den unterschiedlichsten Branchen dringend benötigten Fachkräfte finden vor allem in der teuren Metropolregion keine Wohnungen mehr, die auch bezahlt werden können. Wohnen und Arbeiten muss deshalb künftig stärker gemeinsam gedacht und entsprechend politisch gestaltet werden.“
Barth verwies in diesem Zusammenhang auf Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern, wo entsprechende Förderprogramme bereits auf den Weg gebracht wurden und auch Unternehmen zunehmend Betriebswohnungen zur Verfügung stellen. Kritik äußerte Barth an der Wohnungspolitik der schwarzgrünen Landesregierung, die noch Anfang Februar eine Novelle ihrer Richtlinie für den Mietwohnungsbau angekündigt, aber noch immer nicht veröffentlicht habe – ungeachtet der Tatsache, dass die Regierungsanhörungen längst abgeschlossen wurden. In diesem Zusammenhang wies Barth darauf hin, dass die im vergangenen Jahr zusätzlichen 1.600 geschaffenen Sozialwohnungen in Anbetracht des Fehlbedarfs von rund 42.700 Sozialwohnungen in Hessen nur ein Tropfen auf den heißen Stein seien.
Barth betonte zudem: „Zu einer funktionierenden Wohnungspolitik gehören viele unterschiedliche Mosaiksteine. Nur gemeinsam und unter Einbeziehung unterschiedlichster Ansätze kann die Wohnraumfrage – eine der zentralen sozialen Fragen des 21. Jahrhunderts – gelöst werden. Vor diesem Hintergrund wirbt die SPD um Zustimmung zu ihrem Vorstoß für die Förderung von Mitarbeiterwohnungen.“