Umweltministerin Hinz (Grüne) hat heute den lang angekündigten Wolfsmanagementplan für Hessen der Öffentlichkeit präsentiert. Der forst- und jagdpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Heinz Lotz, sagte in einer ersten Reaktion, dass man die Ministerin nicht an wohlfeilen Worten messen wolle, sondern an Taten.
Lotz sagte am Freitag in Wiesbaden: „Die Geheimniskrämerei seitens der Umweltministerin hat zwar heute ein Ende, jedoch haben wir nach mehr als einem Jahr Arbeit in Hinterzimmern mehr erwartet. Die Aussage der Ministerin, dass der Wolf lernen müsse, dass Weidetiere keine leichte Beute seien, grenzt schon an Verhöhnung der hessischen Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter. Teilweise alter Wein in neuen Schläuchen, Politikmarketing anstatt wirklicher Problemlösungen, werden dem Thema nicht gerecht. Insgesamt haben wir uns mehr erwartet.“
Überrascht zeigte sich Lotz teilweise von den Aussagen des Leiters des neu gegründeten Wolfzentrums Hessen, der von sogenannten Problemwölfen nichts wissen wollte. „Dabei wissen wir nicht erst seit gestern, dass eine Wölfin im nordhessischen Stölzinger Gebirge, die Nutztiere reißt und Elektrozäune überwindet, sehr wohl ein Problem für die dortigen Weidetierhalterinnen und -halter darstellt“, bekräftigte Lotz.
Es sei in seinen Augen unverständlich, wieso die Förderrichtlinie zur Entschädigung von Rissen durch Wölfe immer noch nicht fertig sei. Genug Zeit zur Erstellung einer solchen sei vorhanden gewesen. Zudem wögen die genannten Summen bei den Entschädigungen den ideellen Wert der Pferde oder Rinder bei weitem nicht auf.
„Man darf gespannt sein, ob die von der Ministerin zugesicherte rund um die Uhr Rissbegutachtung auch möglich ist. Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die vorgestellten Maßnahmen angemessen dafür sind, dass Hessen wieder die Heimat von Wölfen ist“, so der SPD-Abgeordnete.