Der Notausgang der Arena-Bar am Kurt-Schumacher-Platz in Hanau stand in der heutigen Sitzung des Untersuchungsausschusses Hanau (UNA 20/2) wieder einmal im Mittelpunkt. Die Obfrau der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Heike Hofmann, sagte am Rande der Ausschusssitzung: „Aus unserer Sicht ist klar: Nach Aktenlage durften die Überlebenden und Opfer in der Arena-Bar zumindest davon ausgehen, dass die Notausgangstür verschlossen war. Dafür gibt es zahlreiche Anhaltspunkte. Allerdings müssen wir uns fragen, ob der Landesregierung und der ihr untergeordneten Behörden der Umstand bekannt war? Und wenn er bekannt war, was wurde dagegen unternommen?
Überdies hinaus möchten wir als SPD-Fraktion die Organisation des Notrufes weiter beleuchten. Daher haben wir beantragt, den E-Mail-Verkehr des Landespolizeipräsidenten Ullmann beizuziehen, um herauszufinden, ob dieser sich über das laufende Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Hanau hat informieren lassen.“ Ullmann zähle hier zum Kreis der Verantwortlichen. „Wenn dies zutrifft, handelt es sich um ein besonders verwerfliches Vorgehen des ehemaligen Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums Südosthessens und amtierenden Landespolizeipräsidenten Hessens. Dieser ermöglicht so die Möglichkeit der Einflussnahme auf ein laufendes Ermittlungsverfahren. Herr Ullmann hat schon vor Wochen zugegeben, dass er die politische Verantwortung für das Notruf-Chaos von Hanau trägt. Nun muss er endlich seiner Verantwortung gerecht werden und ihr nachkommen“, so Hofmann.