Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Lisa Gnadl, hat Schwarzgrün aufgefordert, die hessischen Kitas und Schulen endlich für den Herbst coronafest zu machen.

„Die Schließungen von Schulen und Kitas haben bei vielen Kindern und Jugendlichen tiefe Spuren hinterlassen. Ihre gesamtgesellschaftlichen Folgen werden erst nach und nach in ihrem ganzen Ausmaß deutlich. Nur ein Drittel der Kinder und Jugendlichen ist mit der Pandemie gut zurechtgekommen. Zwei Drittel haben Beratungs- oder Therapiebedarf. 2126 hessische Schülerinnen und Schüler sind komplett abgetaucht. All das darf sich nicht wiederholen! Das sind wir den Kindern und Jugendlichen und den Familien schuldig“, so Gnadl.

Man könne es sich gesellschaftlich gar nicht mehr leisten, Schulen und Kitas erneut zu schließen. Deswegen müsse alles dafür getan werden, dass die Schulen und Kitas auf den Herbst und Winter gut vorbereitet seien. „Wir stehen kurz vor den Sommerferien und es macht viele Menschen, Eltern und Jugendliche fassungslos und wütend, dass wenig bis nichts im letzten Jahr passiert ist und wir möglicherweise vor den gleichen Problemen wie im letzten Jahr. Das versteht niemand mehr“, ist sich Gnadl sicher. Kein Verständnis habe sie dafür, dass die Schulen und Kitas nicht durchgängig mit Lüftungs- und Luftreinigungsanlagen ausgestattet sind, die ein unbeschwertes Lernen im Klassen- und Gruppenraum möglich machen. Gnadl: „Sie wollen doch nicht ernsthaft Kinder und Jugendliche wieder in Daunenjacken spielen und lernen lassen? Lassen Sie die Sommerferien nicht wieder ungenutzt verstreichen. Die Kommunen brauchen Ihre Unterstützung, denn die bisherigen Programme reichen einfach nicht aus, um das vor Ort finanziell zu stemmen.“ Bisher werden nur die Räume ausgestattet, bei denen ein Lüften nicht möglich sei, sonst setze man alleine aufs Lüften.

Schwarzgrün wisse noch nicht einmal, wieviel Lehrerinnen und Lehrer und Erzieherinnen und Erzieher einen vollständigen Impfschutz gegen COVID-19 hätten. Nicht nachvollziehbar sei es, dass man nicht auch für die Kitas alles vorbereite, um Kinder mit Lollitests auszustatten und dass sich die Landesregierung nicht dafür interessiere, wie es in einigen Kommunen umgesetzt wurde.

Gerade jetzt nach den Sommerferien seien besondere Präventionskonzepte für die ersten Wochen notwendig, damit Infektionen nach einer Reiserückkehr effektiv eingedämpft werden. „Erhöhen Sie die Testfrequenz, damit wir schneller eine Infektion erkennen und nur einzelne Kinder statt ganze Klassen und Gruppen in Quarantäne geschickt werden“, fordert Gnadl. „Kinder und Jugendliche dürfen nicht wieder die Leidtragenden von verpassten Chancen, versäumter Vorbereitung und zu späten politischen Entscheidungen sein. Deshalb lassen Sie die Zeit bis zum Schul- und Kitabeginn nicht wieder ungenutzt verstreichen und handeln Sie.“