Zur Präsentation des Verfassungsschutzberichtes 2020 durch den Innenminister sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Günter Rudolph:
„Inzwischen kann auch der hessische CDU-Innenminister nicht mehr ignorieren, dass die größte Gefahr für die freiheitliche Demokratie in Deutschland von rechts droht – von Neonazis, den so genannten ‚Neuen Rechten‘, Reichsbürgern, Antisemiten und rechtsextremen Verschwörungstheoretikern, die inzwischen bei den so genannten ‚Querdenkern‘ den Ton angeben. Die steigende Zahl an behördlich bekannten Rechtsextremisten gibt Anlass zur Beunruhigung. Erschreckend ist aber vor allem die geradezu explosionsartige gestiegene Zahl der rechtsextremistischen Straftaten, deren grausamste zweifellos der terroristische Anschlag von Hanau am 19. Februar 2020 war. Hier manifestierte sich in der Ermordung von neun jungen Menschen die ganze Brutalität und Menschenverachtung der rechtsextremen Ideologie.
Diese menschen- und demokratiefeindliche Ideologie muss mit aller Kraft und mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft werden – auch und gerade bei den Institutionen unseres Staates. Die Erkenntnisse über rechtsextreme Umtriebe in hessischen Behörden hat der Innenminister bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes nur am Rande gestreift – wohl, weil er keine neuerliche Diskussion über seine persönliche Verantwortung für die mangelhafte Führungskultur in Teilen der Sicherheitsbehörden riskieren will. Diese Diskussion aber muss weiter geführt werden, denn sie ist unverzichtbar, wenn der Kampf gegen Rechts ernst genommen werden soll.“