In einer Pressekonferenz haben die privaten und kommunalen Waldbesitzer in Hessen angesichts der dramatischen Dürre in den Wäldern dringende Hilfen von Bundes- und Landesseite gefordert. Der forstpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Heinz Lotz, sagte den Waldbesitzern die Solidarität seiner Fraktion zu und kritisierte gleichzeitig die hessische Umweltministerin Hinz für deren Nichtstun.
Lotz sagte am Freitag in Wiesbaden: „Der dramatische Appell von Seiten der Waldbesitzer ist absolut ernst zu nehmen. Die Wälder in Deutschland sind durch den Hitzesommer 2018, die anhaltende Trockenheit und den schweren Schädlingsbefall stark geschädigt worden. Der trockene Sommer dieses Jahres belastet die Bäume weiter und befördere die Ausbreitung des Borkenkäfers.“
Scharfe Kritik übte der Forstexperte der SPD an der hessischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Priska Hinz (Grüne). Er sagte: „Hessen ist überhaupt nicht auf das drohende Waldsterben vorbereitet. Ministerin Hinz ignoriert standhaft, dass die Waldbestände im Land in ernsthafter Gefahr sind, so wie von Seiten der Waldbesitzer geschildert. Die Beantwortung eines Berichtsantrags zum Thema Dürre (Drucksache 20/683) von Seiten des Umweltministeriums wird immer weiter hinausgezögert. Die SPD-Landtagsfraktion hat schon 2016 gemeinsam mit dem hessischen Waldbesitzerverband einen Pakt für den Wald gefordert, bei dem Forstexperten und Betroffene konkrete Maßnahmen zum Schutz des Waldes erarbeiten sollten. Diese Forderung hat Ministerin Hinz damals zurückgewiesen, weil sie keinen Handlungsbedarf sah – ein schwerer Fehler, wie wir heute schmerzlich erfahren müssen. Wer derzeit in hessische Wälder geht, sieht massenhaft sterbende Bäume. Aber noch immer tut die zuständige Ministerin von den Grünen gar nichts.“
Lotz erneuerte in diesem Zusammenhang die Forderung der SPD-Landtagsfraktion, den Stellenabbau bei HessenForst sofort zu beenden und das Personal dort aufzustocken. „Die aktuellen Herausforderungen lassen sich nur meistern, wenn wir genug gutes Personal bei HessenForst haben. Das Personalkonzept ‚HessenForst 2015‘ ist von der Wirklichkeit überholt worden und muss grundlegend überarbeitet werden. Weiterhin in der Forstverwaltung zu sparen, verschärft die ohnehin angespannte Lage nur zusätzlich“, sagte Heinz Lotz.